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Fertig BARF oder komplett selbst gemacht?

Fleisch bekommen BARFer vom Metzger, aus dem Supermarkt oder aus dem BARF Fachhandel. In größeren Städten gibt es sogar BARF Händler mit eigenen Filialen. Die meisten Händler bieten das Futterfleisch aber online an. Neben verschiedenen Fleischsorten haben viele Händler mittlerweile auch fertige BARF Mahlzeiten im Sortiment.


Fertig BARF ist natürlich praktisch, muss man als Mensch doch nur die Verpackung aufmachen und dem Hunde oder Katze das Futter hinstellen. Allerdings sind die meisten Mahlzeiten eher auf Hunde abgestimmt. Katzen haben jedoch einen ganz anderen Nährstoffbedarf.


Auf Katzen abgestimmtes Fertig BARF hat immer noch den Nachteil, dass Halter nicht genau kontrollieren können, was im Futter steckt. Wer am Anfang oder Zwischendurch dennoch Fertig BARF verfüttern möchte, sollte darauf achten, dass die Mahlzeiten als Alleinfuttermittel ausgewiesen sind. Sie sollten rund 70 Prozent Muskelfleisch und 10 Prozent Innereien enthalten sowie einen Knochenanteil von 5 bis 10 Prozent.


Welche Zusätze braucht Hunde?


Eine gesunde BARF Mahlzeit besteht zum überwiegenden Teil aus Muskelfleisch. Dabei sollte es sich um gut durchwachsenes Fleisch oder Geflügelfleisch mit Haut handeln. Katzen beziehen einen Großteil ihrer Energie nämlich aus Fett, zu fettarme Nahrung ist langfristig ungesund. Neben dem Protein aus Fleisch und der Energie aus Fett brauchen Katzen aber noch weitere Nährstoffe: Taurin, Mineralstoffe, Vitamine und essenzielle Omega 3- und 6-Fettsäuren. Diese Nährstoffe kommen entweder über Komplettzusätze oder über einzelne Supplemente ins Futter.


Komplettzusätze Um das BARFen von Katzen ein wenig einfacher zu machen, sind in den vergangenen Jahren verschiedene Komplett-Präparate auf den Markt gekommen. Diese Pulver sollen bereits alle Nährstoffe enthalten, die eine Katze zur Fleischmahlzeit braucht. Zu den bekanntesten Komplett-Präparaten zählt Barfect. Die Handhabung ist einfach: Das Pulver wird pro 100 Gramm Fleisch dosiert, über das Rohfleisch gegeben und mit etwas Wasser vermischt. Barfect enthält bereits Vitamin A und Kalzium.


Daher sollten bei Supplementierung mit diesem Präparat keine Knochen und keine Leber gefüttert werden. Wer Knochen und Leber verfüttern möchte, kann auf easy B.A.R.F. zurückgreifen. Das Präparat enthält Vitamine und Mineralstoffe sowie Spurenelemente, aber kein Kalzium. Auch Vitamin A ist nur in geringer Menge enthalten, sodass Leber weiter verfüttert werden kann. Komplett-Präparate sind gerade für BARF Einsteiger praktisch. Sie haben allerdings den Nachteil, dass sie sich nicht auf den individuellen Bedarf der Katze abstimmen lassen.


Genau wie Fertigfutter arbeiten sie mit Durchschnitts Richtwerten für Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Für gesunde Katzen kann das in Ordnung sein. Chronisch kranke Katzen oder ältere Tiere brauchen aber speziell an ihre Bedürfnisse angepasstes Futter.


BARF Supplemente selbst zusammenstellen Wer die volle Kontrolle über die Zusammensetzung der BARF Mahlzeiten haben möchte, stellt die Supplemente selbst zusammen. Für die unterschiedlichen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, für Fett, Öle und Kalzium können jeweils verschiedene Zusätze verwendet werden. Hier gibt es einen Überblick über die Nährstoffe, die den BARF Mahlzeiten zugesetzt werden müssen, und über die Supplemente, die diese Nährstoffe liefern. Vitamin A-Zusätze Vitamin A kann der Organismus der Katze nicht selbst bilden. Es muss dem Futter zugesetzt werden. Ein natürlicher Vitamin A-Zusatz ist Leber, zum Beispiel vom Huhn oder vom Rind. Hühner- und Rinderleber gibt es sehr günstig in jedem Supermarkt.

Auf 1 Kilogramm Fleisch kommen 5 Gramm Leber. Alternativ können BARFer Eigelb verfüttern.
Wer seiner Katze Eigelb gibt, muss die Menge an Leber im Futter reduzieren, um Vitamin A nicht überzudosieren. Gleiches gilt, wenn Eintagsküken verfüttert werden, da diese noch den Vitamin A-reichen Eidotter enthalten. Vitamin B-Zusätze Bierhefe enthält alle wichtigen B-Vitamine. Bierhefe-Flocken bekommt man preiswert in der Drogerie. Aufgrund ihres hohen Gehalts an Phosphor eignet sie sich jedoch nicht für nierenkranke Katzen.


Wer nierenkranke Katzen BARFt, kann auf Vitamin B-Komplex aus der Apotheke oder Drogerie ausweichen. Vitamin D3-Zusätze Genauso wie Vitamin A kann die Katze Vitamin D3 nicht selbst bilden. Lachs (Salmon Salar), Sprotte und Forelle sind gute Vitamin D3-Lieferanten. Mag die Katze keinen Fisch, kann das Futter mit Vitamin D3-Tabletten wie Vigantoletten angereichert werden. Vitamin E-Zusätze Als natürliches Vitamin E-Supplement eignet sich Weizenkeimöl. Alternativ können auch Vitamin E-Tropfen oder Vitamin E-Pulver gegeben werden. Beides gibt es im BARF-Bedarf.


Eisen-Zusätze Wer Rohfleisch möglichst natürlich supplementieren möchte, fügt Eisen in Form Hvon Rinderblut hinzu. Rinderblut gibt es in getrockneter Form bei BARF Online Händlern. Falls man kein Blut verarbeiten möchte, kann man auch Fortain Forte verwenden. Das Pulver besteht aus dem Blutfarbstoff Hämoglobin aus Schweineblut. Aufgrund der Verarbeitung besteht kein Aujeszky-Risiko.


Manche Katzen nehmen Fortain nicht an. Dann lässt sich das Fleisch mit Ferro Sanol Tropfen aus der Apotheke supplementieren. Jod-Zusätze Für ein gesundes Leben braucht die Katze auch Jod. Das kommt über Seealgenmehl ins Futter. Alternativ kann man auch mit Jodetten aus der Apotheke supplementieren. Magnesium-Zusätze Der Mineralstoff Magnesium ist im Spirulina Algenpulver enthalten.


Alternativ gibt man Magnesiumgluconat oder Magnesium Citrat. Auf Magnesium-Zusätze sollte man verzichten, wenn die Katze unter Struvit-Steinen leidet. Kalzium-Zusätze Kalzium-Supplemente sollen den hohen Gehalt an Phosphor im Fleisch ausgleichen. Das ideale Verhältnis von Kalzium zu Phosphor liegt bei 1,15:1 bis 1,2:1. Um Kalzium-Zusätze optimal zu dosieren, müssen sich BARFer über den Phosphor-Gehalt der jeweiligen Fleischsorte informieren.


Die natürlichste Art, BARF mit Kalzium anzureichern, sind Knochen im Anteil von fünf bis zehn Prozent. Mag die Katze keine Knochen fressen, können BARFer auf Knochenmehl ausweichen. Knochen und Knochenmehl eignen sich nicht für nierenkranke Katzen. Ein sehr günstiges Kalzium-Supplement ist gemörserte Eierschale. Einfach Eierschalen aufbewahren, auswaschen und zerkleinern. Auf eins Kilogramm Fleisch kommt die Schale von einem Ei. Alternative Kalzium-Zusätze sind Dicalciumphosphat, Kalziumcarbonat, Kalziumcitrat und Muschelkalk.


Fett-Zusätze BARFer verfüttern idealerweise gut durchwachsenes, fettreiches Fleisch. Viele Fettsorten sind aber dennoch zu mager für Katzen. Fett supplementiert man zum Beispiel mit Schweineschmalz. Da dieses bei der Erzeugung erhitzt wird, muss man sich um das Aujeszky-Virus keine Sorgen machen. Schweineschmalz weist die optimale Fettsäurenzusammensetzung für Katzen auf. Alternativ eignet sich Gänseschmalz, was von der Fettsäurenzusammensetzung aber nicht ganz so ideal ist. Auch Geflügelhaut und Rinderfettpulver liefern Fett.


Rinderfettpulver enthält jedoch auch einen hohen Anteil Glucose, also Zucker. Auf pflanzliche Fette wie Kokosöl oder Sonnenblumenöl sollten BARFer nach Möglichkeit verzichten, da die Fettsäurenzusammensetzung für Katzen nicht optimal ist. Taurin Taurin ist für Katzen lebenswichtig. Herz ist ein sehr guter Taurin-Lieferant. Eine BARF Mahlzeit kann bis zu zwanzig Prozent Herz enthalten, zum Beispiel Geflügelherzen oder Rinderherz.

Alternativ kann reines Taurin zum Fleisch gegeben werden.

Taurin Pulver gibt es im BARF Handel und in der Apotheke. Weitere Barf Zusätze Neben den genannten Supplementen brauchen Katzen auch Salz. Auf ein Kilogramm Fleisch kommen etwa zwei bis vier Gramm jodfreies Speisesalz. Bei nierenkranken Katzen muss die Salzmenge reduziert werden. Wasser wird benötigt, um Supplemente in Pulverform zu vermischen und um den Flüssigkeitshaushalt der Katze zu decken.
Es kann so viel Wasser zum Fleisch gegeben werden, wie die Katze akzeptiert. Lachsöl dient zum Ausgleich der Omega 3 und 6 Fettsäuren und zählen unter den tierischen Fette. Es ist nicht mit Lachs zu verwechseln – der Vitamin D3 Gehalt von Lachsöl ist nur sehr gering. Auf eins Kilogramm BARF kommen etwa zwei Lachsölkapseln.

Manche Katzen schlecken das Öl lieber separat vom Teller. Einige Supplemente werden kurmäßig gegeben.


Dazu zählt Nachtkerzenöl, welches die Katze während des Fellwechsels bekommt. Etwa vier Wochen lang werden dem Futter zwei bis vier Tropfen des Öls zugesetzt. Grünlippmuschel soll die Gelenke gesund halten. Das Pulver wird einmal im Jahr für mindestens acht Wochen verabreicht. Pro Tag bekommt eine Katze maximal 0,5 Gramm. Vor- und Nachteile von selbst zusammengestellten Supplementen Wie gesehen, ist die Auswahl an BARF-Supplementen sehr umfangreich.
Um Katzen ausgewogen zu BARFen und ihren Bedarf an Mineralstoffen und Vitaminen zu decken, sind viele verschiedene Zusätze notwendig. Die Zusammenstellung der Mahlzeiten mit Einzelsupplementen ist natürlich recht aufwendig und erfordert mehr Zeit, als Komplett-Präparate zu verwenden. Wer sich nicht genau einliest und über den Bedarf der Katze informiert, kann einzelne Zusätze schnell unter- oder überdosieren.
Darüber hinaus besteht das Risiko, dass die Katze einige Supplemente einfach nicht mag und strikt verweigert, selbst wenn diese langsam eingeschlichen werden. Natürliche Supplemente haben jedoch auch große Vorteile. Jede Mahlzeit lässt sich ganz genau an den individuellen Bedarf der Katze anpassen. Das ist vor allem für Jungtiere, ältere Miezen oder Katzen mit chronischen Krankheiten wichtig. Zudem bringt die breite Auswahl an BARF-Supplementen Abwechslung ins Futter. Die Grundausstattung: Eine kleine BARF-Einkaufsliste Aller Anfang ist schwer. Das gilt auch fürs BARFen.
Wer sich von den ganzen Informationen über Supplemente, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente überfordert fühlt, kann sich zunächst eine kleine Grundausstattung zulegen. easy B.A.R.F. ist für den Einstieg ein guter Mittelweg zwischen einem Komplett-Präparat und natürlicher Supplementierung. Während die Katzen sich an die Ernährung mit frischem Fleisch gewöhnen, können die Menschen sich weiter in die Materie einlesen und mehr Sicherheit gewinnen.
Die Einkaufsliste für den Start ins BARFen kann zum Beispiel so aussehen:
Die verschiedenen Kalzium-Präparate dienen der Abwechslung. Dem rohen Fleisch fügt man dann noch frischen oder tiefgefrorenen Lachs und frische Hühnerleber hinzu. BARF-Rezepte berechnen Hat man das nötige Zubehör und die Grundausstattung an Supplementen beisammen, geht es an die Zusammenstellung der Rezepte. Dabei gibt es verschiedene Ansätze: Manche BARFer arbeiten mit sogenannten Grundrezepten. Zum rohen Fleisch kommt dabei immer dieselbe Menge an Supplementen.
Andere BARFer berechnen die Menge der Zusätze ganz genau. Verschiedene Fleischsorten liefern nämlich unterschiedliche Nährstoffe. Hühnchen und Kaninchen sind zum Beispiel eher mager, Lamm und Gans eher fett. Verschiedene Fleischsorten weisen außerdem einen unterschiedlich hohen Gehalt an B-Vitaminen und Phosphor auf. Als Rechengrundlage dienen Nährwertdatenbanken und Bedarfswerttabellen, die im Internet zu finden sind. Wer den Rechenaufwand minimieren möchte, nutzt einen BARF-Kalkulator.
Mittlerweile stehen online eine ganze Reihe solcher Kalkulatoren zur Verfügung. Viele sind kostenfrei, andere gibt es gegen ein geringes Entgelt. BARF-Kalkulatoren helfen dabei, ausgewogene Mahlzeiten zusammenzustellen und die Zusammenhänge zwischen Nährwerten zu verstehen. Allerdings ziehen verschiedene Kalkulatoren unterschiedliche Nährwerttabellen zur Berechnung heran. Es ist daher immer sinnvoll, sich selbst mit dem Nährstoffbedarf der Katze auseinanderzusetzen, um zu verstehen, wie die Kalkulatoren auf ihre Werte kommen. Darüber hinaus lohnt es sich, Rezepte mit verschiedenen Kalkulatoren zu berechnen. Ohnehin sollten BARFer nie nur ein Rezept verfüttern, sondern Abwechslung in den Speiseplan ihrer Katze bringen. Das beugt eventueller Über- oder Unterversorgung vor.


BARF-Mahlzeiten zubereiten Stehen die Rezepte, geht es an die Zubereitung der BARF-Mahlzeiten. Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: Man kann jede Mahlzeit frisch zubereiten. Fehlt dazu die Zeit, nimmt man sich zum Beispiel einen Tag in der Woche, an dem man gleich mehrere Rezepte zusammenmischt und diese dann portionsweise einfriert. Supplemente überstehen das Einfrieren in der Regel ohne Qualitätsverlust. Lediglich Lachsöl sollte frisch über die Mahlzeiten gegeben werden. Tipps zur Verarbeitung von BARF-Rezepten Generell gelten beim BARFen dieselben Vorsichts- und Hygienemaßnahmen wie bei der Fleischzubereitung für die eigenen Mahlzeiten.

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